Baby- und Kleinkindgebärden haben viele verschiedene Vorteile. Heute möchte ich mal drei Gründe beleuchten, warum sich Eltern eigentlich mit Baby- und Kleinkindgebärden beschäftigen und was ich darüber denke.
Es gibt natürlich mehr, als nur 3 Gründe. Aber wenn ich alle aufschreiben würde, müsstest du dir wahrscheinlich einen Tag frei nehmen, um dir alle durchzulesen.
Also starten wir mal mit drei Gründen und bei nächster Gelegenheit gibt’s noch mehr zu lesen.
Los geht’s!
1 Kinder können mit Baby- und Kleinkindgebärden früher kommunizieren, als mit Sprache
Das ist der Hauptgrund für viele Eltern.
Tatsächlich ist es so, dass die meisten Kinder ihre ersten Worte etwa um den ersten Geburtstag herum sprechen. Ein Moment, der oft sehnsüchtig von den Eltern herbeigesehnt wird.
Beim Sprechen sind etwa 100 Muskeln involviert. Die wollen natürlich alle erstmal koordiniert werden. Feinmotorik ist gefragt.

Um mit den Händen zu sprechen, reichen hauptsächlich grobmotorische Fähigkeiten. Diese und die nötige kognitive Entwicklung sind meist mit etwa 6-8 Monaten erreicht.
Das heißt, Kommunikation mit den Händen ist fast ein halbes Jahr früher, als mit gesprochenen Worten möglich. Coole Sache, oder?
2 Trotzanfälle und Frust werden vermieden
Diese Annahme resultiert daraus, dass Kinder schon früh das Bedürfnis haben, ihre Wünsche und Beobachtungen auszudrücken. Können sie ihre Bedürfnisse nicht mitteilen, werden sie nicht oder nicht schnell genug erfüllt. Dadurch entsteht Frust.
Soweit, so klar.
Natürlich helfen die Gebärden an dieser Stelle, dass die Kleinen ihre Bedürfnisse früher und zielgerichtet mitteilen können. Das ein oder andere Bedürfnis kann so ohne lange Wartezeit für das Kind erfüllt werden. Prima.
Aber seien wir mal realistisch! Es gibt ganz ganz viele Gründe, warum Kinder frustriert sein oder sogenannte Trotzanfälle bekommen können.

Nur weil du jetzt Baby- und Kleinkindgebärden verwendest, heißt das ja nicht, dass dein Kind dir plötzlich alles sofort sagen, beziehungsweise zeigen, kann.
Wie bei der gesprochenen Sprache, beginnen die Kinder zunächst nur einzelne Gebärden zu zeigen und der Wortschatz wächst erst mit der Zeit.
Auch entsteht Frust und Wut nicht nur durch fehlende Möglichkeiten, sich auszudrücken. Ganz oft stecken andere Gründe dahinter, wie zum Beispiel das Autonomiebedürfnis. Wenn dein Kind einen Wutanfall bekommt, weil es sein Brot quer, statt längs geschnitten haben wollte, dann können die Baby- und Kleinkindgebärden das auch selten verhindern.
Es sind also eher einzelne Situationen, die wir mit Hilfe der Gebärden sofort lösen können, bevor es zu Frust und Tränen kommt.
Das ist natürlich schon echt was wert, aber ihr werdet um Frust und Trotz nicht ganz herumkommen. Sorry!
3 Baby- und Kleinkindgebärden stärken die Bindung zwischen Eltern und Kind
Absolut! Auch das ist ein häufiges Argument pro Baby- und Kleinkindgebärden.

Diese Bindung stärkende Wirkung haben Baby- und Kleinkindgebärden nicht nur wegen der möglichen Verständigung. Sondern auch wegen eines weiteren positiven Nebeneffekts der Baby- und Kleinkindgebärden.
Schau mal! Wenn du anfängst Baby- und Kleinkindgebärden zu verwenden, dann hast du doch vor allem einen Wunsch. Du möchtest, dass dein Kind die Gebärden nachahmt und so mit dir kommuniziert, richtig?
Als Folge dessen wirst du dein Kind automatisch viel mehr beobachten. Du willst schließlich seine erste Gebärde nicht verpassen.
Und du wirst dich deinem Kind bewusst zuwenden, wenn du mit ihm sprichst. Baby- und Kleinkindgebärden zu benutzen erfordert nunmal Blickkontakt. Ohne die Baby- und Kleinkindgebärden findet Kommunikation möglicherweise häufiger nur „nebenbei“ statt, während du Wäsche aufhängst oder etwas anderes erledigst.
Aber ich möchte auch die Verständigung als bindungsstärkendes Element nicht unerwähnt lassen. Wie bereits erwähnt, können wir durch die Baby- und Kleinkindgebärden schon früh deutlich erfahren, was unser Kind gerade braucht. Durch die erhöhte Aufmerksamkeit nehmen wir auch verstärkt weitere Signale unseres Kindes wahr.
In Summe führt das dazu, dass wir viel öfter verstehen, was gerade los ist. Dieses Verstandenwerden ist so enorm wichtig. Die Kleinen fühlen sich gesehen und sicher, dass wir für sie da sind. Es entsteht ein tiefes Vertrauen in uns und ja, das stärkt unsere Bindung zueinander.
Stell dir mal vor, du könntest auch so eine starke Bindung zu deinem Kind aufbauen. Wie wäre es für dich, wenn du dein Kind schon bald besser verstehst? Und wäre es nicht schon cool, die ein oder andere Frust-Situation umschiffen zu können?
Wenn du jetzt ein klares „Ja, ich will!“ oder auch nur ein „Joar, das hätte schon was“ gespürt hast, dann sei unbedingt dabei, in meiner kostenlosen „Mama, Papa! Seht, was ich euch sage!“-Challenge. Ich zeige dir, wie du es einfach mal ausprobieren kannst.